Nachrichten und Nachdenkliches

Pfarrerin Maria Heiligenthal

Die Frage, wer die Nachfolge von Herrn Pfarrer Meyer antreten wird, ist relativ schnell entschieden worden: nachdem feststand, dass die Gemeinden Marienborn und Bretzenheim nicht mehr eine Pfarrstelle teilen würden, konnte unsere Gemeinde eine halbe Stelle ausschreiben. Darauf bewarb sich mit Erfolg Pfarrerin Maria Heiligenthal.

Frau Heiligenthal, warum wollen Sie Pfarrerin der Philippus Gemeinde werden?

Weil ich diese Gemeinde mit ihrem lebendigen und vielfältigen Angebot sehr schätze und nun gerne aktiv meinen Teil dazu beitragen möchte. Seit sieben Jahren bin ich als Pfarrerin in Königstätten, einer Gemeinde vor den Toren von Rüsselsheim tätig. Zunächst hatte ich  dort meine Zeit als Pfarrvikarrin beendet, und bin dann dort hängen geblieben.

-Waren Sie gern in Königstätten ?

Ja, sehr gern. Ich bin dort nach der Zeit als Pfarrvikarin einstimmig gewählt worden und war mit allen Arbeitsbereichen betraut.  Ein besonderer Schwerpunkt für mich war die Konfirmandenarbeit. Die Zusammenarbeit mit dem Kirchenvorstand und meinem Kollegen war dort sehr angenehm.

-Und warum jetzt diese Veränderung?

Eine andere Stelle, als Philippus hätte mich nicht interessiert. 

Mein Mann und ich leben seit acht Jahren in Bretzenheim und ich habe seine Arbeit als seine Ehefrau immer hautnah miterlebt. Ich habe also eine Idee, auf was ich mich einlasse. Darüber hinaus bin ich mittlerweile mit vielen Menschen in der Gemeinde freundschaftlich verbunden. Zum ersten Mal wohne ich in der Gemeinde, in der ich als Pfarrerin tätig bin. Das freut mich.

-In der Philippus Gemeinde ist  eine große Zahl von treuen Mitarbeitern  auf vielen Gebieten tätig. Wie sehen Sie da Ihre Arbeit?

Ich wäre sehr glücklich, meinen Teil, meine Begabungen einbringen zu können. Die Gemeinde ist offen für vielerlei Aktivitäten. Viele Gemeindemitglieder setzen sich nach ihrem Können und ihren Kräften für die Gemeinde und zur Ehre Gottes ein. Das ist ein gutes Konzept für die Zukunft. Durch Offenheit gegenüber Anders-Kon-fessionellen oder Nicht-Christen entsteht ein positives Bild unseres Glaubens. Daran möchte ich mitarbeiten.

– Welche Aufgaben werden Sie nun übernehmen?

Es muss eine Pfarrdienstordnung, die meinen Aufgabenbereich umschreibt, entworfen werden. Diese Dienstordnung muss dann vom Kirchenvorstand bestätigt werden.

Ich denke, ich werde wie bisher Aufgaben in allen Arbeitsfeldern einer Pfarrer*In übernehmen: Seelsorge, Gottesdienste, Taufen und Beerdigungen, eine Konfirmandengruppe und Unterricht in der Schule.

-In der Gemeindeversammlung stellten Sie Überlegungen für die Seniorenarbeit an.

Ja, es zeichnet sich deutlich ab, dass das mein Schwerpunkt sein wird. Der Kirchenvorstand hat sich das gewünscht, und ich habe Lust, ein Jahresprogramm mit unterschiedlichen Angeboten: (Musik, Diskussionen, Ausflüge etc.) zu planen. Auf der Gemeindeversammlung konnte ich vielerlei Wünsche wahrnehmen, und mit denen, die schon seit vielen Jahren diese Arbeit ehrenamtlich gestalten, bin ich im Gespräch.

-Und was die Verwaltungsarbeit angeht?

Da werde ich wohl entweder im Bau- oder im Finanzausschuss mitarbeiten. Außerdem interessiert mich die Arbeit  der Philippus Stiftung.

-Ein bunter Strauß von Aufgaben! Bleibt da genügend Zeit für Ihre Familie?

Die muss immer gut geplant und manchmal auch erfochten werden. Das kenne ich schon. Die Kinder sind jetzt elf und dreizehn. Sie sind mittlerweile schon relativ selbständig, das macht manches einfacher. Wir haben jetzt kein Au-Pair mehr, wie über die letzten Jahre hinweg. Da ich jetzt „Zuhause“ arbeite und die langen Wege und Staus auf den Autobahnen wegfallen, wird hoffentlich ein bisschen mehr Zeit zur Verfügung stehen, auch für die Kinder.

-Am ersten Dezember treten Sie Ihr neues Amt an. Was wünschen Sie sich?

…dass mir die Gemeinde offen entgegenkommt und meine Arbeit mit Vertrauen begleitet.

-Dazu wünsche ich Ihnen gutes Gelingen!

Die Fragen stellte Christa  Dresbach.