Nachrichten und Nachdenkliches

Gott bewegen, etwas zu tun

Gott bewegen, etwas zu tun

„Glaubst du, du kannst das schaffen?“, fragt James Busbee seinen Sohn. Und der kleine Junge antwortet: „Ja, ich kann das schaffen!“ So bestehen Vater und Sohn zu Beginn des Films „Little Boy“ die wildesten und fantastischsten Abenteuer. Die beiden sind unzertrennlich, doch dann wird der Vater zum Kriegsdienst eingezogen. Sein Sohn Pepper würde alles dafür tun, ihn zurückzuholen. Im Gottesdienst hört er vom Glauben, so groß wie ein Senfkorn, mit dem man Berge versetzen kann. Empfänglich für das Übersinnliche ist Pepper davon überzeugt, nicht nur eine Flasche mit purer Energie dazu bringen zu können, sich zu bewegen, sondern auch Berge versetzen – und den Verlauf des Krieges beeinflussen zu können. 

Doch zunächst soll er dem Ortsgeistlichen die Sache mit der Flasche zeigen. Was einmal bei einer Bühnenshow, bei der er nach vorne gerufen wurde, zur Verblüffung aller „funktioniert“ hatte, gelingt nicht mehr, trotz der immer wieder aufmunternden Worte des Geistlichen. In einem letzten Versuch, in dem Pepper sich ungeheuer anstrengt, greift der Geistliche schließlich nach der Flasche und bewegt sie auf Pepper zu. „Siehst du, du kannst die Flasche bewegen.“ – „Nein“, sagt Pepper, „Sie haben die Flasche bewegt“. Und der Geistliche antwortet: „Ja, aber du hast mich dazu bewegt, das zu tun. So ist das mit dem Glauben! Du tust es nicht selbst, aber auch der Glaube, der nur so klein wie ein Senfkorn ist, kann Gott bewegen, etwas zu tun.“ – Eine kleine Szene aus einem bewegenden, manchmal etwas rührseligen Film, der dabei oft ganz gut auf den Punkt bringt, wie kompliziert und wundervoll zugleich es sein kann, sich nach dem zu richten, was das Christsein von uns fordert. 

Cristina Blázquez erzählt aus: „Little Boy“, Mexico/USA 2015