Ehrenamt tut gut
Evangelisches Dekanat verleiht Capito-Medaille
Mainz. Das Evangelische Dekanat Mainz zeichnet in diesem Jahr im Anschluss an den Reformationstagsgottesdienst in der Christuskirche vier besonders langjährig engagierte Ehrenamtliche mit der Wolfgang-Capito-Medaille aus. Mit dem Namensgeber erinnert das Evangelische Dekanat Mainz an den einstigen Kanzler von Erzbischof Albrecht von Brandenburg, der sich für eine Verständigung mit Martin Luther einsetzte, mit dem er in brieflichem Kontakt stand, und später in Straßburg zum reformatorischen Prediger wurde.
Das Evangelische Dekanat Mainz würdigt mit der Wolfgang-Capito-Medaille seit vielen Jahren das Engagement von Ehrenamtlichen, die sich in besonderer Weise für die evangelische Kirche in Mainz eingesetzt haben. In der evangelischen Kirche hat das Ehrenamt große Bedeutung und Ehrenamtliche aus allen Ebenen tragen wichtige Leitungsverantwortung. „Es entspricht dem Grundgedanken der Reformation, die das Priestertum aller Getauften hervorgehoben hat.“, erklärte Präses Dr. Birgit Pfeiffer in ihrer Laudatio.

In diesem Jahr werden Brigitte Zander aus der Kirchengemeinde Mainz-Hechtsheim, Reinhard Hammann aus der Kirchengemeinde Mainz-Gonsenheim, Elke Ganser aus der Philippusgemeinde Mainz-Bretzenheim und Heinz Stralla aus der Auferstehungsgemeinde für ihr langjähriges Wirken im Kirchenvorstand ihrer Gemeinden und in der Dekanatssynode ausgezeichnet. Brigitte Zander war sechs Jahre lang Mitglied im Kirchenvorstand in Wiesbaden und übte anschließend dieses Amt 16 Jahre in Hechtsheim aus. Sie arbeitet in vielen Bereichen der Gemeinde mit und ist selbst Prädikantin. Reinhard Hammann ist seit 1991 im Gonsenheimer Kirchenvorstand aktiv und seit 2003 dessen Vorsitzender. Das Ehrenamt ist für ihn ein „wichtiges Schmiermittel der Gesellschaft.“ Dabei gehören in seinen Augen die geistliche und die weltliche Leitung der Kirchengemeinde eng zusammen – aus der Spiritualität erwächst für ihn das Handeln. Auch für Elke Ganser gehört das kirchliche Engagement seit einem Vierteljahrhundert einfach zum Leben dazu. Seit 25 Jahren engagiert sie sich in der Philippusgemeinde in Mainz-Bretzenheim und macht das, was grade dran ist. Mit einer Ausnahme: als bei den Theologen die Anerkennung gleichgeschlechtlicher Ehen noch undenkbar war, trat sie schon mit Nachdruck dafür ein. Heinz Straller kam 1979 nach Mainz und arbeitet in der Jugendarbeit des CVJM mit. Seit 1991 ist er im Vorstand der Auferstehungsgemeinde auf dem Mainzer Hartenberg. Inzwischen hat die sozialdiakonische Arbeit der Gemeinde stark zugenommen und Stralla organisiert einmal im Monat mit Anderen ein Drei-Gang-Menu für Wohnungslose in der Wallstraße.

„Ehrenamt tut doppelt gut – den Kirchengemeinden und Einrichtungen, die davon profitieren, und denen, die es ausüben,“, betonte Pfeiffer. Nach der individuellen Würdigung überreichte sie die Urkunden und Medaillen und sprach den Preisträgern im Namen des Dekanats Dank und Anerkennung aus.

Juliane Diel