Nachrichten und Nachdenkliches

Die Flüchtlingshilfe der ev. Philippus-Gemeinde in Bretzenheim

Bis vor Kurzem hätte niemand einen Krieg in Europa für möglich gehalten. Aber jetzt ist Hilfe für die vielen ukrainischen Flüchtlinge dringend nötig. Es geht um Nächstenliebe im wahrsten Sinn des Wortes. Die Philippus-Gemeinde hat deshalb die Flüchtlingshilfe wieder reaktiviert, denn der Krieg in der Ukraine ist eine Katastrophe für alle Betroffene. Uns hat es gedrängt, unsererseits etwas dagegen tun zu können. Die Philippus-Flüchtlingshilfe dazu beitragen, das Leid der Flüchtlinge vor allem hier in Bretzenheim zu lindern. Ganz konkret wurde es, als die Flüchtlingsunterkunft in der Wilhelm-Quetsch-Straße wieder eröffnet wurde.

Wir konnten an die Arbeit von 2018 anknüpfen. Seit damals gibt es einen großen Kreis von Helfern, und seit Ende März sind viele dazu gekommen. Es haben sich über 50 Ehrenamtliche zusammengefunden. Wir konnten bereits einige konkrete Hilfsanfragen bedienen, ob es das Einrichten von Wohnungen ging, handwerkliche Hilfe, Spende von Computern und Fahrrädern. Noch wichtiger sind „Patenschaften“, um den Geflüchteten mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Das gilt vor allem für die privat Untergekommenen, die nicht von der Stadt Mainz betreut wurden.
Dabei ist aber die Philippus-Gemeinde nicht allein. Wir haben auch Helfer von der katholischen Nachbargemeinde St. Bernhard und von den Gemeinden in Marienborn und anderen Mainzer Stadtteilen bei uns. Viel Unterstützung bekommt die Philippus-Flüchtlingshilfe auch vom Verein für die Zusammenarbeit mit Osteuropa (ZMO) um Jutta Hager. Die russisch und ukrainisch-sprechenden Mitglieder des Vereins sind eine wertvolle Unterstützung. Sehr wichtig ist auch die Vernetzung mit dem Flüchtlingsrat Mainz, der Stiftung Juvente und der Stadt Mainz. Besonders wertvoll ist die aktive Hilfe durch den ukrainischen Verein in Mainz, vertreten durch Frau Nataliya Hammer. Wir freuen uns sehr über diese umfangreiche Unterstützung!

Eine neue Initiative ist ein Begegnungs-Café, das wir mit Hilfe des ZMO in dessen Räumen veranstalten. Es soll ein regelmäßiger Treff für Flüchtlinge aus der Ukraine sein. Natürlich sind auch Flüchtlinge der „ersten Generation“ willkommen. Das Vorbild dafür ist ein Café der ökumenischen Flüchtlingshilfe Oberstadt. Das erste Begegnungs-Café war am vergangenen Sonntag, den 12.Juni. Über 40 Geflüchtete aus Bretzenheim konnten wir bei Café, Tee, Softdrinks, Kuchen und Snacks begrüßen, zu ausführlichen Gesprächen, zu Kontakten der Flüchtlinge untereinander. Neben der unermüdlichen Arbeit unserer Helferinnen konnten wir dafür auf großzügige Spenden zurückgreifen. Ausdrücklich möchte ich hier die Konditorei Nolda erwähnen, sowie EDEKA in der Marienborner Str.

Für weitere Cafés planen wir auch kulturellen Austausch, d.h. mit Musik z.B. durch Musikensembles, landestypische Speisen etc. Wir denken auch an Vorträge von Vertretern verschiedener Behörden und anderer Einrichtungen. Es wäre schön, wenn sich unsere monatlichen Treffen zu einer Art Forum entwickeln würden.

Wir freuen uns weiterhin über alle, die uns unterstützen, ob aktiv oder mit einer Geldspende. Weitere Helfer sind willkommen, denn wir wollen die Flüchtlinge weiterhin mit möglichst vielerlei Angeboten unterstützen. Sie möchten uns helfen? Sehr gerne. Schreiben Sie uns eine E-Mail an koordination-fluechtlingshilfe@philippus-mainz.de .
Mainz-Bretzenheim, 13.06.2022, Dr. Benno Ganser