So viele Menschen um einen Tisch. Große und kleinere Menschen; manche scheinen zu laufen, andere zu winken. Die Gesichter haben alle einen gewissen Frohsinn, wie es scheint. Der wäre auch berechtigt, wenn zum Essen gerufen wird. Zu einem Essen, mit dem niemand rechnen konnte. Seit Tagen, sagt Jesus, harren die Menschen bei ihm aus. Seit Tagen haben sie wenig oder nichts gegessen. Sollten die Menschen sich etwas zu essen mitgebracht haben, ist es längst aufgebraucht. Jetzt, da offenbar der Heimweg bevorsteht nach Tagen des Hörens und Ruhens, drohen sie sogar zu verschmachten. Wer weiß, welche langen Wege die Menschen zurückgelegt haben, um Jesus zu hören. Da ist fraglich, ob sie alle an genug zu essen gedacht haben. Vielleicht waren die Menschen der Meinung, bald wieder daheim zu sein.
Dem ist aber nicht so. Jesus wird sie gefesselt haben mit seinen Worten. Da stand ja jemand, dem man jedes Wort glaubt, dürfen wir annehmen. Ein in sich ruhender und ein auf Gott vertrauender Mensch. Der rüttelt nicht nur auf, sondern befriedet die Menschen. Er nimmt ihnen die Furcht vor dem Leben. Nichts hilft Menschen so sehr, als wenn man ihnen Furcht nimmt vor dem Leben, vor dem Sterben, vor sich selbst. Da will man dann gar nicht mehr weg.
Wenn nur der Hunger nicht wäre.
Knurrende Mägen kann man nicht nur hören, man kann sie auch sehen. Wenn man sie nicht hören kann wegen der Entfernung, dann sieht man eine gewisse Ausgezehrtheit in den Gesichtern und am Körper. Deswegen ruft Jesus seine Jünger zu sich und fragt, was noch an Essen da ist. Übrigens fragt er das noch öfter im Neuen Testament. Eine Geschichte dieser Art wird sechsmal erzählt in den vier Evangelien. Immer sind nur wenige Brote und Fische da, immer sättigt Jesus damit viele Menschen.
Hier sind es, genau gezählt, sieben Brote und einige Fische. Interessant ist, dass wir die Zahl der Fische nicht hören, dafür aber die Zahl der Menschen: Viertausend. Und als die schon längst satt waren, bleiben noch sieben Körbe voll mit Essen, mit „Brocken“. Es ist, als schütte der Himmel alle seine Gaben auf einmal aus und kümmere sich nicht darum, ob sie überhaupt gebraucht werden. Irgendjemand wird sie schon brauchen.
Ja, das ist ein Wunder; eine wunderbare Vermehrung von Brot und Fischen. Das Brot, das Jesus und seine Jünger in die Hand nehmen, dem Himmel danken, Segen darüber sprechen, vermehrt sich beim Teilen oder wird einfach nicht weniger – je nachdem, wie man das sehen will. Das ist ein Wunder. Und wir müssen jetzt nicht lange überlegen, wie Jesus das gemacht hat. An der Wirkung dessen, was hier geschieht, erkennen wir das Wunder. Und wenn es gleich sechsmal in den vier Evangelien erzählt wird, ist von erheblicher Wichtigkeit, was hier zwischen den Zeilen des Geschehens wirklich erzählt wird: Segen, den man teilt, wird nicht weniger. Im Gegenteil. Er wird mehr. Es können auch Menschen daran teilhaben, die nicht dabei waren. Sie können kommen und die Körbe leeren. Sie können satt werden vom Segen.
Geteilter Segen verdoppelt sich. Oder verdreifacht sich. Oder, wie in dieser Erzählung, verviertausendfacht sich. Das ist ein Wunder. Wir sollen es gar nicht erklären, sondern staunen. Irgendetwas ist geschehen, was wir mit dem Verstand kaum werden erklären können, mit dem Herzen aber schon. Ich teile etwas von Herzen – und dieses Etwas wird nicht weniger. Es verdoppelt sich. Zwei Menschen haben Freude, zwei Herzen hüpfen, sozusagen. Das Herz des Gebenden und das Herz des Empfangenden.
Es braucht nur einen Menschen, der Gott vertraut. Der nicht zu lange überlegt, bis die Furcht immer größer wird, sondern tut, teilt, verzichtet. Und dann spürt: Ich verliere nichts, wenn ich teile. Ich gewinne aber etwas: Frohsinn beim anderen und bei mir. Dieser Frohsinn, die vielleicht leuchtenden Augen oder der fester gewordene Schritt, sind Lichter Gottes in unserer Welt. Es ist ja sein Segen, den wir teilen. Und geteilter Segen vermehrt sich.
So viele Menschen um einen Tisch. Große und kleinere Menschen; manche scheinen zu laufen, andere zu winken. Die Gesichter haben alle einen gewissen Frohsinn, wie es scheint. Der wäre auch berechtigt, wenn zum Essen gerufen wird. Zu einem Essen, mit dem niemand rechnen konnte. Seit Tagen, sagt Jesus, harren die Menschen bei ihm aus. Seit Tagen haben sie wenig oder nichts gegessen. Sollten die Menschen sich etwas zu essen mitgebracht haben, ist es längst aufgebraucht. Jetzt, da offenbar der Heimweg bevorsteht nach Tagen des Hörens und Ruhens, drohen sie sogar zu verschmachten. Wer weiß, welche langen Wege die Menschen zurückgelegt haben, um Jesus zu hören. Da ist fraglich, ob sie alle an genug zu essen gedacht haben. Vielleicht waren die Menschen der Meinung, bald wieder daheim zu sein.
Dem ist aber nicht so. Jesus wird sie gefesselt haben mit seinen Worten. Da stand ja jemand, dem man jedes Wort glaubt, dürfen wir annehmen. Ein in sich ruhender und ein auf Gott vertrauender Mensch. Der rüttelt nicht nur auf, sondern befriedet die Menschen. Er nimmt ihnen die Furcht vor dem Leben. Nichts hilft Menschen so sehr, als wenn man ihnen Furcht nimmt vor dem Leben, vor dem Sterben, vor sich selbst. Da will man dann gar nicht mehr weg.
Wenn nur der Hunger nicht wäre.
Knurrende Mägen kann man nicht nur hören, man kann sie auch sehen. Wenn man sie nicht hören kann wegen der Entfernung, dann sieht man eine gewisse Ausgezehrtheit in den Gesichtern und am Körper. Deswegen ruft Jesus seine Jünger zu sich und fragt, was noch an Essen da ist. Übrigens fragt er das noch öfter im Neuen Testament. Eine Geschichte dieser Art wird sechsmal erzählt in den vier Evangelien. Immer sind nur wenige Brote und Fische da, immer sättigt Jesus damit viele Menschen.
Hier sind es, genau gezählt, sieben Brote und einige Fische. Interessant ist, dass wir die Zahl der Fische nicht hören, dafür aber die Zahl der Menschen: Viertausend. Und als die schon längst satt waren, bleiben noch sieben Körbe voll mit Essen, mit „Brocken“. Es ist, als schütte der Himmel alle seine Gaben auf einmal aus und kümmere sich nicht darum, ob sie überhaupt gebraucht werden. Irgendjemand wird sie schon brauchen.
Ja, das ist ein Wunder; eine wunderbare Vermehrung von Brot und Fischen. Das Brot, das Jesus und seine Jünger in die Hand nehmen, dem Himmel danken, Segen darüber sprechen, vermehrt sich beim Teilen oder wird einfach nicht weniger – je nachdem, wie man das sehen will. Das ist ein Wunder. Und wir müssen jetzt nicht lange überlegen, wie Jesus das gemacht hat. An der Wirkung dessen, was hier geschieht, erkennen wir das Wunder. Und wenn es gleich sechsmal in den vier Evangelien erzählt wird, ist von erheblicher Wichtigkeit, was hier zwischen den Zeilen des Geschehens wirklich erzählt wird: Segen, den man teilt, wird nicht weniger. Im Gegenteil. Er wird mehr. Es können auch Menschen daran teilhaben, die nicht dabei waren. Sie können kommen und die Körbe leeren. Sie können satt werden vom Segen.
Geteilter Segen verdoppelt sich. Oder verdreifacht sich. Oder, wie in dieser Erzählung, verviertausendfacht sich. Das ist ein Wunder. Wir sollen es gar nicht erklären, sondern staunen. Irgendetwas ist geschehen, was wir mit dem Verstand kaum werden erklären können, mit dem Herzen aber schon. Ich teile etwas von Herzen – und dieses Etwas wird nicht weniger. Es verdoppelt sich. Zwei Menschen haben Freude, zwei Herzen hüpfen, sozusagen. Das Herz des Gebenden und das Herz des Empfangenden.
Es braucht nur einen Menschen, der Gott vertraut. Der nicht zu lange überlegt, bis die Furcht immer größer wird, sondern tut, teilt, verzichtet. Und dann spürt: Ich verliere nichts, wenn ich teile. Ich gewinne aber etwas: Frohsinn beim anderen und bei mir. Dieser Frohsinn, die vielleicht leuchtenden Augen oder der fester gewordene Schritt, sind Lichter Gottes in unserer Welt. Es ist ja sein Segen, den wir teilen. Und geteilter Segen vermehrt sich.