Nachrichten und Nachdenkliches

Fulminantes Fastnachts-Flüchtlings-Cafe

Fulminantes Fastnachts-Café für Ukrainische Flüchtlinge
Am 29. Januar war der Bär los in der Flüchtlingsunterkunft in der Wilhelm-Quetsch-Straße (WQS). Auf die Einladung der Flüchtlingshelfer der Philippus-Gemeinde gaben sich viele der Bretzenheimer Narren ein Stelldichein zu einem echten Kultur-Austausch speziell für die Ukrainischen Bewohner der WQS.
Claudia Siebner, nicht nur Helferin der Philippus-Flüchtlingshilfe und unsere Ortsvorsteherin, sondern auch aktive und begeisternde „Närrin“, hatte ein tolles Programm zusammengestellt, durch das sie mit Humor und ansteckender Begeisterung führte. Es war das „Who-is-Who“ der Bretzenheimer Fastnacht dabei: (1) Das elegante Kinder-Schminken, (2) die Kinder-Schwellköpp Kevin und Annabel, (3) die fulminant aufspielenden Jakobiner, (4) ein meisterhaftes „Fassenacht uff Meenzerisch“ , welches die Fastnacht auf Meenzerisch, Deutsch, Englisch und Ukrainisch erklärte, (5) die „Musikgruppe ohne Namen“ mit zwei bewegenden wie hinreißenden Liedern, (6) eine humorvolle Büttenrede des CKV Präsidenten Michael Hohenadel spezifisch für unsere Ukrainischen Nachbarn, (7) die wahrhaft artistische Kindertanzgruppe der CKV Tanzperlen, (8) dem politisch-satirischen und zweisprachigen „Bummtärrä“ von Wolfgang Siebner, und zu guter Letzt (9) der herrliche pantomimische Figaro-Kokolores von „Specki“ Manfred Lippold – dem der Ukrainische Übersetzer Alex Gladkov zum „Opfer fiel“.
Anfangs etwas ungläubig, dann aber mit immer mehr Begeisterung, machten die Ukrainer mit, ob beim Schunkeln, später auch beim Singen – denn Fastnacht in Bretzenheim ist ansteckend. Das Fastnachtscafé war so gut es ging vorbereitet worden. Julianna Bisang, Mitglied der Philippus-Flüchtlingshilfe und Sprachtrainerin in der WQS, hatte in einigen Unterrichtsstunden das Phänomen der Fastnacht erklärt, einige der beliebtesten Liedtexte waren vorher übersetzt worden, die Redebeiträge waren entweder bereits teilweise in ukrainischer Sprache vorgetragen, oder sogar, wie bei Wolfgang Siebner, bereits als übersetzter Text verteilt worden. Zudem standen Nataliya Hammer vom Deutsch-Ukrainischen Verein und Alex Gladkov von den Maltesern jederzeit zum Übersetzen zur Verfügung.
Die Mainzer Fastnacht zeigte sich von Ihrer besten Seite. Fröhlich, weltoffen, ansteckend, politisch auf den Punkt gebracht, mit offenen Armen für unsere Mitmenschen, die hierher fliehen mussten. Zahllose Bilder und Selfies mit den Aktiven und ein innig gesungenes „So ein Tag, so wunderschön wie heute“ als gemeinsame Schlussnummer waren der schönste Dank, den wir von unseren Ukrainischen Gästen bekommen konnten.
Mainz-Bretzenheim, 30.01.2023, Benno Ganser
Flüchtlingshilfe der Philippus-Gemeinde Mainz-Bretzenheim